Verschiedenes

Der Anfang
Dieses Jahr wird die Zucht und Haltung von Rassemeerschweinchen in der Schweiz 20 Jahre alt.
Begonnen hat es mit der Gründung des Kantonalen Cavia-Vereins Solothurn (heute Cavia-Verein Schweiz) am 14. November 1989. Dieser Verein hat das Ausstellungswesen der Rassemeerschweinchen (Cavias) nach holländischem Vorbild und Standard aufgenommen.
 
Nur wenig später, am 27. Februar 1991 wurde in der Ostschweiz die Vereinigung der Schweizer Meerschweinchenfreunde gegründet. Dieser Verein bewertete die Meerschweinchen nach englischem Vorbild.
 
Unterschiedliche Bewertung
Was ist denn der Unterschied zwischen „holländischer“ und „englischer“ Bewertung?

Grob gesagt, gibt es eine wesentliche Unterscheidung. Nach holländischem System werden alle Rassen gleich bewertet: Nach Haarstruktur, Farbe und Zeichnung gleichermassen.

 

 

So sieht es an einer typischen „grossen“ Meerschweinchenausstellung aus.

Bei den Engländern spielen Farbe und Zeichnung nur bei den kurzhaarigen Tieren eine Rolle – dafür werden dort die Zeichnungstiere wie Holländer, Schildpatt (mit oder ohne weiss), Dalmatiner etc. auch als eigene „Rasse“ bezeichnet, während sie bei den Holländern als Rassebezeichnung „Kurzhaar“ tragen und ihre Zeichnung dann als Farbe gilt.

Die Strukturhaarrassen (Langhaar verschiedener Haartypen, Rauhaar wie Rex oder Teddy, Rosetten, Satins) werden im Englischem Standard vorwiegend nach den typischen Merkmalen ihres Haartyps bewertet.

Dies ist natürlich deutlich einfacher für die Zucht, da man sich vorwiegend auf Typ und Fell konzentieren kann, und die Anordnung der Farbfelder und/oder die Farbintensität ausser Acht lassen kann. Nach holländischem Standard müssen alle diese Punkte bei jedem Tier stimmen – das ist natürlich sehr viel schwieriger zu erreichen, und braucht auch viel mehr Zuchttiere, als wenn man die Farben „kunterbunt“ mischen kann.

 Aus Holland kamen meine ersten reinrassigen Vorfahren in die Schweiz, und vielleicht heisse ich auch deshalb Holländer?

Noch ein dritter Verein
Am 11. April 2003 wurde dann der dritte Meerschweinchenverein gegründet, in der französischsprachigen Schweiz. Der Club Romand des Amis des Cochons d’Inde hat sich von Anfang an mehr der Information und Aufklärungsarbeit verschrieben als der Zucht und dem Ausstellungswesen, führt aber auch ab und zu eine bewertete Ausstellung nach dem Vorbild der Vereinigung der Schweizer Meerschweinchenfreunde durch.
 
Der Dachverband
Am 11. Dezember 2005 haben es die beiden deutschsprachigen Vereine geschafft, sich unter einem Dachverband, der Interessengemeinschaft Meerschweinchen, zusammen zu schliessen, zwecks Beitritt zur grossen Familie der Kleintierzüchter.
Im März 2008 konnte dann auch der Westschweizer Verein aufgenommen werden, so dass nun die komplette „Meerschweinchenfamilie“, insgesamt gegen 400 Mitglieder, zu Kleintiere Schweiz gehört.
 
Die Aktivitäten heute
Der grösste der Vereine, die Vereinigung der Schweizer Meerschweinchenfreunde (VSM) führt jährlich mehrere bewertete Ausstellungen durch, mehrheitlich im östlichen Teil der Schweiz.

Der kleinste Verein, der Cavia-Verein Schweiz, organisiert alle ein bis zwei Jahre eine bewertete Ausstellung in der Region Solothurn-Bern-Aargau, veranstaltet aber durchs Jahr hindurch mehrere Anlässe, an denen der Verein (oder einzelne Mitglieder) an verschiedenen Kleintierausstellungen Meerschweinchen zeigen.

 Die Siegertiere präsentiert und sauber angeschrieben.

Der welsche Verein führt ebenfalls Präsentationen durch, und führt eine Notfall- und Vermittlungsstation für Meerschweinchen aus der Westschweiz.
 
Die Interessengemeinschaft Meerschweinchen (IGM) setzt sich vor allem für Aufklärung und Information ein. Sie organisiert mehrere Meerschweinchenpräsentationen übers ganze Jahr hinweg und macht an den den grösseren Veranstaltungen von Kleintiere Schweiz wie der Bea oder der Animalia mit, oder letztes Jahr auch im Ballenberg.
Text und Bilder Priska Küng

 
 
 

 

 

 
 
 
 
 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 

Allgemeines über Meerschweinchen

Die Meerschweinchen, lateinisch Cavia aparea porcellus, kommen aus den südamerikanischen Anden, wo die Temperatur relativ konstant und das Klima recht trocken ist. Sie wurde schon vor mehr als 3000 Jahren domestiziert, und kamen im 16. Jahrhundert auch nach Europa.
Man nimmt an, dass sie bei uns Meerschweinchen heissen, weil sie übers Meer kamen und quieken wie ein Schweinchen (und auch sein Körperbau hat mit dem eines Schweines ja gewisse Ähnlichkeiten).

Meerschweinchen sind tag- und dämmerungsaktive Tiere, deren Geruchssinn und Gehör besonders ausgeprägt sind. Sie gelten als Fluchttiere – darauf muss auch bei der Haltung als Haustier Rücksicht genommen werden, und es müssen ihnen Unterschlüpfe zur Verfügung gestellt werden.

Ausgewachsen werden Meerschweinchen 20 bis 35 cm gross. Die Böcke wiegen zwischen 1000 und 1600 g, die Weibchen zwischen 800 und 1100 g.

Meerschweinchen gehören zur Familie der Nagetiere. Sie haben oben und unten je zwei wurzellose Schneidezähne, die ständig nachwachsen, und je 8, ebenfalls immer wachsende, Backenzähne. Dies ist besonders zu beachten bei ihrer Ernährung.

Eine weitere Besonderheit ist der Verdauungstrakt der kleinen Nager. Sie haben einen Stopfmagen. Die Verdauung geht nur weiter, wenn Nachschub kommt, deshalb sind Meerschweinchen fast pausenlos am Fressen. Die Nährstoffe aus der Zellulose entnehmen können sie dank dem extrem langen Blinddarm. Um die Vitamine aus dem Blinddarm aufnehmen zu können, müssen sie den Blinddarmkot fressen.

Eine weitere Besonderheit ist die Anzahl der Zehen: Vorne sind es je vier Zehen, hinten je drei.

Zwei bis fünf Jungtiere kommen nach einer Tragzeit von etwa 70 Tagen auf die Welt. Sie wiegen (je nach Wurfgrösse) zwischen 50 und 120 g, sind behaart und haben offene Augen. Obwohl sie etwa drei Wochen gesäugt werden, nehmen sie vom ersten Tag an schon selbständig Nahrung auf.
Meerschweinchen sind sehr fruchtbare Tiere, sie werden schon im Alter von wenigen Wochen geschlechtsreif, und können mehrmals im Jahr Junge bekommen.
Deshalb muss man sie schon früh (mit 250 bis 300 g) nach Geschlechtern trennen oder kastrieren lassen.
Die Lebenserwartung der Meerschweinchen beträgt 4 bis 8 Jahre.

Meerschweinchen wurden lange Zeit als ideales Haustier für Kinder angesehen. Klein und handlich, genügsam und wehrlos. Die allermeisten Meerschweinchen werden aber nicht gern in die Hand genommen, und eignen sich deshalb überhaupt nicht als Streicheltier. Auch haben sie ein ausgesprochenes Ruhebedürfnis, und sind kein Spielzeug, das zu ständiger Verfügung steht.
Als Beobachtungstiere bereiten sie aber Gross und Klein viel Vergnügen, und, unter Anleitung der Eltern, bieten sie auch viel Raum fürs Erlernen und schrittweise Übernehmen von Verantwortung.

Cavia  -  Meerschweinchen

 

Cavia kommt aus dem lateinischen  und bedeutet  Meerschweinchen. Es gibt 4 Gattungen in der Ueberfamilie Meerschweinchen, dies sind:

- Meerschweinchen (Cavia)

- Zwergmeerschweinchen (Mircocavia)

- Wieselmeerschweinchen (Galea)

- Berg- oder Felsenmeerschweinchen (Kerodon)

Unsere Tiere gehören zur Gattung Cavia, denn zu ihr gehören die Stammeltern unserer Hausmeerschweinchen, Cavia apera porcellus.

 

Was Sie an unseren Ausstellungen sehen, ist die Rassezüchtung (Verfeinerung) unserer Hausmeerschweinchen (Cavia apera porcellus).

Die Inkas haben diese Tierchen schon als Spielgefährte der Kinder und auch als Fleischlieferanten gezüchtet.

 

Im 16. Jahrhundert brachten die Spanier oder Holländer (dies ist nicht klar bewiesen) die Cavias mit in ihre Länder. Diese Tiere wurden vor allem für die Kinder der Seefahrer als Spielkameraden und Kuscheltiere mitgenommen. Damals konnten sich nur die reichen Leute solch putzige Tierchen kaufen.

 

1554 wurde das Cavia (Meerschweinchen) erstmals in der Literatur erwähnt und im Jahre 1680 wurden die ersten Tiere nach England und Frankreich verkauft. Wann genau sich die verschiedenen Rassen und Farbkombinationen gebildet haben, ist ungewiss. Doch schon im Jahre 1870 waren braun-weisse, schwarzweisse und dreifarbige Tiere vorhanden.

 

Warum nennen wir in den deutschsprachigen Ländern das Tierchen überhaupt  „Meerschweinchen“?

 

Meer   =  Weil es die Spanier oder Holländer mit Schiffen über das Meer  

                   nach   Europa gebracht haben.

Schwein =  Weil es eine rundlichen Figur, eine Art zu laufen und quiekende

                   Töne von sich gibt wie ein junges Schwein.

In verschiedenen Ländern werden die Meerschweinchen anders genannt, in:

Belgien:        de cobayes oder auch Cavias

Frankreich:    le cochon d’Indie

(Indisches Schwein – Früher meinte man mit Amerika den Westen Indiens entdeckt zu haben)

Italien:                   il porcellino d‘ India

Spanien:       el conejillo de India         (kleines Kaninchen aus Indien)

England:       the Guinea Pig

Warum die Engländer dieses Tier „Guinea Pig“ nennen ist nicht hundertprozentig sicher: es existieren aber ein paar Vermutungen:

„Pig“ bedeutet wieder „Schwein“, vermutlich wegen der gleichen Begründung wie nebenstehend schon mal erwähnt. Doch das Wort „Guinea“ ist schon schwieriger zu begründen. Cavias kommen weder von der westafrikanischen Guinea-Küste noch von Neu-Guinea im Südpazifik. Vielleicht glaubten die Leute, das Tierchen käme aus dem afrikanischen Guinea, weil es auf dem Weg von Südamerika nach Europa über Guinea verschifft wurde. Eine andere Theorie ist die, dass Guinea ähnlich klingt wie das südamerikanische Guyana, von wo auch tatsächlich viele Cavias exportiert wurden.

Am glaubhaftesten ist die Tatsache, dass es früher eine altenglische Goldmünze gab mit den Namen „Guinea“, Da Meerschweinchen um 1700 ein kleines Vermögen (genauer 1 Guinea) gekostet haben, könnte man nun „Guinea Pig“ mit „das Schwein, das eine Guinea gekostet hat“ übersetzen.

 

Was sind eigentlich Rassemeerschweinchen ?

Bereits seit weit über 100 Jahren gibt es die Cavia-Rassezucht.

Viele Länder bemühen sich um die Verfeinerung der Cavias. Hochburgen sind in Europa Holland und England. In Uebersee: Amerika.

 

Die Meerschweinchen waren schon um 1910/1918 im schweizerischen Kaninchenstandard aufgeführt und auch von Kaninchenpreisrichter bewertet worden.

Intensiv werden sie aber erst vom Kantonalen Cavia-Verein Solothurn seit 1989 nach dem holländischen Standard gezüchtet und bewertet, und seit 1991 von der Schweizer  Vereinigung der Meerschweinchenfreunde nach dem englischen Standard.

 

Viele Rassen werden heute in 8 Kategorien gezüchtet: Agouti, - Einfarbige, - Mehrfarbige,-Crested,- Rosetten, - Langhaar / Sheltie / Coronet / Texel / Merino, - Rex / Teddy sowie fast jede Rasse in Satin. Jede Rasse in vielen diversen Farben. Dies ergibt an die 15 Rassen und schon nur die Kurzhaarigen gibt es um die 50 verschiede Farbvarianten.

 

Seit 1995 besteht für die Züchter der kleinen Nager, im Europaverband der Kleintierzüchter (EE)  eine eigene Sparte Cavia. Ab Herbst 2006 gibt es auch den Europa-Standard.

Kantonaler-Cavia-Verein Solothurn

FAQ Zertifizierung Meerschweinchen
 
Warum muss man die Tierwelt abonnieren?
Die Tierwelt ist das offizielle Publikationsorgan von Kleintiere Schweiz. Der Dachverband der Kleintierzüchter finanziert mit den Einnahmen der Tierwelt seine Aktivitäten. Auch die Kosten der Zertifizierung werden so gedeckt. Der Beitrag von 100 Fr., den die Züchter bezahlen, deckt nur einen kleinen Teil der Kosten (Honorar Zertifizierer, Wegspesen, Erarbeitung und Aktualisierung der Unterlagen, Aus- und Weiterbildung der Zertifizierer etc.)
 
Muss man die Tierschutzverordnung und die Statuten auswendig lernen?
Nein, natürlich nicht.
Wir erwarten, dass der Züchter / Halter diese Unterlagen mal durchgelesen hat. Sie sollen ihm zur Verfügung stehen, damit er jederzeit etwas nachschlagen kann.
 
Dürfen nur Züchter/innen sich zertifizieren lassen, die sehr viele Tiere haben?
Nein, auch Liebhaber mit einem kleinen Tierbestand können sich zertifizieren lassen, wenn sie die Bedingungen erfüllen (Mitgliedschaft im Verein, Abo Tierwelt, Haltung der Tiere aufgrund der Anforderungen).
Natürlich profitieren Züchter/innen, die auch Tiere verkaufen, mehr von der Auszeichnung. Aber auch private Halter können sich daran erfreuen.
 
Was passiert, wenn man einen Punkt im Fragebogen nicht erfüllt?
Es gibt einige wenige „Killerkriterien“, die zwingend erfüllt werden müssen (vorwiegend die Punkte, die durch das Tierschutzgesetz geregelt werden).
Von den andern (die mit drei Stufen beantwortet werden) dürfen 10 % nicht erfüllt sein (das sind 3 Fragen) sowie weitere 20% zu verbessern (6 Fragen). Von den 32 Punkten müssen also nur 23 vollständig erfüllt werden!
 
Muss man an Meerschweinchenausstellungen teilnehmen?
Nein, „aktives Vereinsmitglied“ kann man auch sein, ohne dass man selber Tiere ausstellt.
Teilnahme an der Generalversammlung, an Vorträgen, an Treffen und Ausflügen wird auch als aktive Teilnahme am Vereinsgeschehen angeschaut.
 
Was ist, wenn es am Tag der Zertifizierung in meinem Bestand kranke Tiere hat?
Es ist nicht auszuschliessen, dass ein Tier mal Pilz oder Milben oder so etwas hat.
Wenn der Besitzer darüber Bescheid weiss, und bereits Behandlungsmassnahmen getroffen hat, ist ein einzelnes krankes Tier kein Grund, nicht zertifiziert zu werden.
 
Wo bekomme ich den Sozialzeitausweis?
Der Sozialzeitausweis, in dem die Weiterbildung dokumentiert wird, erhält man bei der Geschäftsstelle Kleintiere Schweiz, bei der IG-Präsidentin Priska Küng oder an den Weiterbildungsanlässen und Vorträgen.
 
Muss ich den Standard auswendig kennen?
Nein, gefordert werden Grundkenntnisse über allgemeine Ausschlussfehler (beispielsweise Ungeziefer, Verletzungen, Trächtigkeit, Fettauge, körperliche Abnormitäten) und genauere Kenntnisse über die gezüchtete(n) Rassen (Haarlänge, Zeichnungsanforderungen, rassespezifische Fehler wie z.B. Backenbart oder Wirbel etc.).
 
Kann ich mich auch zertifizieren lassen, wenn ich keine Rassetiere halte / züchte?
Ja, auch dann wird aber gefordert, dass man ein bisschen Ahnung vom Standard der Rassemeerschweinchen hat.
 
Muss ich ein Zuchtbuch führen?
Ja, es müssen schriftliche Unterlagen vorliegen, mit Angaben zu Zuchttieren, Würfen und Verbleib der Jungtiere (wem verkauft etc.).
Wenn nicht gezüchtet wird, sollen die Infos zu den Tieren (Geburtsdatum etc.) vorhanden sein.
Das Zuchtbuch muss nicht ein „Buch“ sein, es dürfen auch Blätter sein, oder Informationen in elektronischer Form (Computer).
 
Hilfe zur Flächenberechnung
Die Mindestfläche pro ausgewachsenes Meerschweinchen beträgt 0.25 m2.
Das sind 2500 cm2, also zum Beispiel eine Fläche von 50 x 50 cm, oder 100 x 25 cm.
 
Um herauszufinden, ob ein Gehege gross genug ist, rsp. wie vielen Meerschweinchen es Platz bieten würde, muss man es erst messen.
 
Beispiel:
Fläche Gehege 180 cm x 80 cm                            =        14400 cm2
Grundfläche Schlafhaus 80 x 80 cm                       =          6400 cm2
Etage Schlafhaus 25 x 80 cm                               =          2000 cm2
Total also                                                            =        22800 cm2
 
22800 cm2 : 2500 cm2 (Bedarf pro Tier)                 =         9.12 Tiere

Es dürfen in diesem Gehege also höchstens 9 Meerschweinchen untergebracht werden.
FAQ Meerschweinchen

2 Schwestern Englisch Kurzhaar creme

 

Satin Sheltie gold mit dunklen Augen

 

Satin Englisch Kurzhaar buff

 

Hausmeerschweinchen Langhaar creme-schwarz-weiss

 

Englisch Kurzhaar creme

 

Englisch Crested rot

 

Rosette (Abyssinian) rot-schwarz-weiss

 

Schimmel goldagouti

 

Einerkolonne Marsch: Englisch Kurzhaar in buff und weiss. Dies ist eine Familie: Creme ist die einzige anerkannte Farbe, die spalterbig ist - es entstehen auch bufffarbene und weisse Jungtiere, wenn man cremefarbene Elterntiere miteinander verpaart.

 

Englisch Kurzhaar buff und creme: Links zwei normalhaarige Tiere, rechts eins in Satin. Satintiere haben feinere Haare mit hohlen Haarschäften, die das Licht anders reflektieren. Es ist eine Eigenschaft, die rezessiv vererbt wird, und über Trägertiere gezogen werden soll

 

Englisch Kurzhaar rot

 

Englisch Kurzhaar silberfox

 

Amerikanisches Teddy weiss-rot und goldagouti-rot

 

Hausmeerschweinchen weiss

 

Hausmeerschweinchen Strubeli: Das ist mehr als eine Familie, da haben mehrere Weibchen in der gleichen Nacht ihre Jungtiere bekommen, so dass nicht mehr ganz klar war, wer zu wem gehört. Aber herzig sind sie alle!

 

Amerikanisches Teddys dreifarbig (rechts und links schwarz-rot-weiss, in der Mitte lilac-gold-weiss)

 

 

 

 

Englisch Kurzhaar rot

 

Amerikanisches Teddy schoko-creme-weiss

 

Englisch Kurzhaar rot

 

 

Englisch Kurzhaar Mischfarbe, weder schwarzloh (da müsste der Bauch rot sein) noch silberfox (da müsste er weiss sein)

 

Satin Englisch Kurzhaar creme

 

Satin Englisch Kurzhaar rot

 

Satin Englisch Kurzhaar creme

 

 

Akrobatikschweinchen: Englisch Kurzhaar creme und schwarz: die sind natürlich nicht verwandt

 

Rosette creme-schoko-weiss

Satin Englisch Kurzhaar rot

Rosette, brindel Satin buff

Rosette, mixedschimmel

 

Holländer, rot

Sie sind attraktiv anzuschauen, die Schimmel- und Dalmatiner-Meerschweinchen. Ihre mit weissen Haaren durchsetzte Zeichnung hat viele Liebhaber.

Ein Schimmel ist ein Meerschweinchen mit dunklem Kopf (je nach Grundfarbe schwarz, schoko, rot oder andere) und dunklen Füssen. Der Körper besteht aus einer Mischung von dunklen und weissen Haaren, möglichst regelmässig gemischt.

 

Schimmel schwarz

 

Ein Dalmatiner hat einen dunklen Kopf mit weisser Blesse, ebenfalls dunkle Füsse.

Bei ihm ist der Körper mehrheitlich weiss, mit möglichst gut abgegrenzten und regelmässigen dunklen Tupfen. Da ein Meerschweinchen aber viel längere Haare hat als ein Dalmatinerhund, wird es nie möglich sein, so ebenmässige Punkte zu erreichen...

 

Dalmatiner schwarz

 

Es gibt auch sogenannte Buntschimmel – die dann eigentlich dreifarbig sind (z.B. schwarz-rot mit weissen Haaren).

 

Rosetten Buntschimmel

 

Das Problem an diesen wunderschönen Rassen ist das sogenannte Roan-Gen. Es ist dominant, und auch aus der Zucht von anderen Tierarten bekannt (Hunden, Mäusen etc.), und ist semi-letal.

Das heisst, wenn es doppelt vorkommt, also vom Vater und der Mutter vererbt wird, führt es zu letalen, nicht lebensfähigen Jungtieren. Sie sind reinweiss und leiden an starken Deformationen, meist der Zähne und Augen, oft auch der inneren Organe und sind in der Regel taub.

 

Aus diesem Grund dürfen Schimmel- und Dalmatinertiere nicht untereinander verpaart werden (Also nicht Schimmel x Schimmel, Dalmatiner x Dalmatiner oder Schimmel x Dalmatiner).
Ebenfalls verboten sind Verpaarungen mit weissen oder cremefarbenen Tieren (creme ist spalterbig, und es können ebenfalls uniweisse Tiere daraus fallen) und Verpaarungen mit Tieren mit Weissscheckung. Weshalb? Unter den weissen Farbfeldern wären die weissen Schimmelhaare unsichtbar. Man könnte also bei einem Jungtier aus solcher Verpaarung nicht erkennen, ob es sich um einen Schimmel/Dalmatiner handelt oder nicht. Wenn man einen solchen „versteckten Schimmel/Dalmatiner“ mit einem Schimmel oder Dalmatiner verpaaren würde, entstünden letale Jungtiere. Oftmals werden solche unklaren Jungtiere als Schimmel/Dalmatiner deklariert. Dies ist aber nicht sinnvoll. Wenn man diese Rassen korrekt züchtet, kann man bei jedem Jungtier zweifelsfrei sagen, ob es ein Schimmel oder Dalmatiner ist oder nicht.

 

Schimmel goldagouti

 

Korrekt gezüchtet werden Dalmatiner und Schimmel folgendermassen:
Man verpaart ein Zeichnungstier mit einem unifarbenen Tier der entsprechenden Farbe (bei einem Schwarz-Schimmel schwarz, bei einem Schoko-Schimmel schoko, bei einem Buntschimmel brindle oder schildpatt etc).

So entstehen je zur Hälfte Zeichnungstiere (Dalmatiner oder Schimmel), zur andern Hälfte unifarbene Tiere, die aber keine Schimmel-Träger sind. Das Gen vererbt sich dominant – wenn es einmal vorhanden ist, ist die Zeichnung sichtbar. Die unifarbigen Jungtiere vererben aber offenbar die Verteilung der Flecken und die Blesse – es empfiehlt sich also, auch mit den einfarbigen Tieren aus Dalmatinerwürfen weiterzuzüchten.

 

Obwohl schon viel über diese Problematik geschrieben wurde, gibt es noch immer Züchter und Vermehrer, die Schimmel- oder Dalmatiner-Jungtiere ohne die entsprechenden Informationen abgeben. Erstaunlicherweise sehe ich immer wieder geschimmelte Jungtiere aus sogenannten „Kinderzimmerzuchten“ (Familien, die eine Gruppe Meerschweinchen halten, mal Junge möchten und sich irgendwo ein Männchen ausleihen) – und diese Leute haben dann keine Ahnung von Letalfaktoren und Genetik.
Es ist aber wichtig, solche Tiere korrekt zu deklarieren, und die Abnehmer dieser Jungtiere ausführlich zu informieren, um zu verhindern, dass letale Jungtiere geboren werden. Nicht immer kommen sie bereits tot zur Welt – und nicht immer bei Leuten, die konsequent genug sind, sie grad töten zu lassen – manchmal leben sie einige Tage oder Wochen, ohne Zähne, blind, taub, ohne wirkliche Lebensqualität.

 

Verschiedene Vereine und Züchter haben übrigens Merkblätter verfasst, die mit solchen Meerschweinchen abgegeben werden können.

Eines davon findet man zum Download auf der Webseite des MFD (Meerschweinchenfreunde Deutschland).
http://www.bmfd.meeriwelt.de/include.php?path=content/download.php&contentid=30&headline=

 

Noch mehr Infos zu diesen Rassen und viele Bilder gibt es auf dieser Homepage:
http://www.the-golden-nuggets.de/rasse/dalm/dalm.html

 

Priska Küng

Meerschweinchen mit roten Augen
Bericht von Isabel Day, übersetzt von Priska Küng
Bilder: John Day


Warum sollten die Leute solche Aversionen haben gegen Meerschweinchen mit hellroten Augen? Es ist interessant, dass Kinder mit den rotäugigen Meerschweinchen keine Probleme haben – es sind meist ihre Eltern oder andere Erwachsene, die etwas gegen sie zu haben scheinen. Ich habe diese Leute gefragt, was es ist, das sie stört, und sie scheinen nicht fähig, es zu erklären. Einige sagen manchmal, diese Meerschweinchen erinnerten sie an Ratten. Abgesehen davon, dass wilde Ratten braungrau sind mit dunklen Augen, und die meisten Ratten, die als Haustiere gehalten werden, bunt mit dunklen Augen, kann ich mir fast nichts Unähnlicheres als eine Ratte vorstellen. Ich persönlich mag Ratten sehr gut, und habe sie schon oft als Haustier gehalten, ich habe also keinerlei Probleme mit ihnen, aber rotäugige Meerschweinchen sind überhaupt nicht wie sie! Ratten haben spitzige Gesichter und aufstehende Ohren, unsere Meerschweinchen haben breite, runde Köpfe und herunterhängende Ohren. Ratten haben schmale Schultern und einen langen Körper, unsere Meerschweinchen haben breite, hohe Schultern und einen kompakten Körperbau, und schliesslich haben Ratten einen langen, haarlosen Schwanz, etwas das ich an einem Meerschweinchen mit roten oder Feueraugen noch gar nie entdeckt habe. Das ist also kein Vergleich!

Die wichtigsten Rassen, die rote oder dunkelrote Augen haben, sind weiss, gold, safran, lilac, beige oder Himalayas, egal ob Kurzhaar, Rosetten oder Langhaar. Diejenigen, mit denen die Leute am meisten Mühe haben, sind die weissen mit roten Augen. Diese besitzen das Albino-Gen gleich doppelt, so dass sie keinerlei Pigment entwickeln, weder im Fell noch in den Augen. Die Farbe der Meerschweinchen ist abhängig von der Anwesenheit von zweierlei Pigmenten: Eumelanin, das zuständig ist für die schwarze oder braune Farbe, und Phaeomelanin, dass die rote oder gelbe Farbe gibt. Wenn keines der beiden Pigmente vorkommt, ist das Fell weiss.

 



Himalaya entsteht hauptsächlich durch eine Verdünnung, die auf Temperatur reagiert, und abhängig ist vom Gesundheitszustand und des Alters des Tieres. Sie werden scheeweiss geboren, abers chon nach ein oder zwei Tagen beginnt die Haut an der Nase, Ohren und Fusssohlen dunkler zu werden, dann fangen an den Extremitäten an dunkle Haare zu wachsen. Das sind die kältesten Orte des Körpers, die auf die Umgebungstemperatur reagieren, indem sie dunkle Haare wachsen lassen, die die Hitze schneller absorbieren. Das ist der Grund, warum die dunklen Stellen an einem Himalaya sich in kalten oder heissem Wetter verändern. Die Albinoverdünnung eliminiert in manchen Tieren sämtliches Pigment, in Himalayas aber nur drei Fünftel, die andern zwei Fünftel sind auf Ohren, Nase und Füsse beschränkt.

Rotäugige Weisse sind eine der ältesten Meerschweinchenrassen, und eine der attraktivsten. Sie haben einen breiten Kopf, ein kurzes Gesicht mit grossem Abstand zwischen den Augen, die rot sind wie Johannisbeeren oder wie ein Rotwein der Spitzenklasse, und einen super Kontrast bilden zum schneeweissen Fell. Hohe breite Schultern und rosenblattförmige Hängeohren machen sie zu wahrhaftig schönen Tieren. Es geistert die falsche Annahme umher, dass ein Albino ein schwächliches Tier sei, aber bei den Meerschweinchen ist das weit entfernt von der Wahrheit. Sie sind grosse, kräftige Tiere mit einer ausserordentlichen Persönlichkeit!

Die goldenen Meerschweinchen mit den roten Augen sind nicht eine ganz so alte Rasse wie die weissen. Sie wurden von einem Dr. Kerr in England gezüchtet, und das erste Mal 1947 ausgestellt. Unglücklicherweise hinterliess er keine Angaben, woraus sie entstanden waren. Man nimmt aber an, dass verschiedene beige, rote und schokofarbene Tiere beteiligt waren. Es entstand ein sehr attraktives Meerschweinchen mit seinem leuchtenden tiefgoldenen Fell und den roten Augen, die einen tollen Kontrast bilden mit der Fellfarbe. Goldene sind gesunde und kräftige Tiere, mit gesundem Appetit. Sie sind gute Mütter – sie akzeptieren die Babies einer anderen Mutter, wenn es nötig ist. Sie sind normalerweise von sehr gutem Typ, und eine sehr ruhige Rasse.

Beige und lilacfarbene sind eine eher neuere Rasse, wurden aber schon im späteren 19. Jahrhundert ab und zu in gemischtfarbenen Würfen gesehen, als seriöse Züchter schon die schwarzen, weissen, roten und dunkelbraunen (vermutlich schokofarbenen) Meerschweinchen züchteten. Sie wurden als sehr helles Braun und helles Grau beschrieben. Lilac ist die rotäugige Aufhellung von schwarz, und beige ist die rotäugige Aufhellung von schoko. Beide sind recht schwierig zu züchten, wenn man sie mit einer guten regelmässigen Farbe hinbekommen will, sie haben sehr oft dunklere Streifen. Ein gutes beiges oder lilacfarbenes Tier ist ein sehr hübsches hell gefärbtes Tier, und die rote Augenfarbe ist wieder ein Bestandteil seines attraktiven Aussehens.

 



Ich kann die Probleme der Leute mit den rotäugigen Meerschweinchen wirklich nicht verstehen. Vielleicht, wenn es Gesundheitsprobleme gäbe, oder die Tiere aggressiver oder wilder wären. Aber in Wahrheit gehören sie zu den kräftigsten, gesündesten und ruhigsten Rassen. Es sieht aus, als wäre es ein rassistisches Problem – aus unbekannten Gründen wurde entschieden, dass sie nicht attraktiv oder akzeptabel seien, und dass man sie verabscheuen solle. Darf ich die unter Ihnen, die diesen Text lesen, und auch finden, dass rotäugige Meerschweinchen sei nicht attraktiv oder sogar abscheulich, etwas fragen? Versuchen Sie doch mal herauszufinden, warum Sie finden, das sei so, und ob es einen einzigen wirklichen Grund gibt, warum man sie nicht wie die dunkeläugigen Rassen akzeptieren sollte? Natürlich haben wir alle Rassen, die wir bevorzugen, unsere Lieblingsrassen, und Rassen, zu denen wir uns nicht hingezogen fühlen und die wir nicht halten möchten. Das ist gut und recht, aber die Ablehnung und Diskriminierung, mit denen die rotäugigen Rassen leben müssen, ist weit über dem Mass und weitaus grösser, als die, die sonst einer Rasse oder Farbe entgegengebracht wird.
Gucken Sie doch dieses Jahr die Meerschweinchen mit den roten Augen oder den Feueraugen wirklich einmal genau anschauen, und bewundern Sie ihre Schönheit – schliesslich ist das rotäugige Weisse doch die älteste Farbe, und auch die Schweizerfahne ist  rot und weiss!!

Fast jede Familie, die Meerschweinchen hält, möchte auch mal Junge. Das ist verständlich, sind doch Tierbabys etwas vom niedlichsten, was es gibt. Und junge Meerschweinchen sind noch viel herziger, weil sie als Nestflüchter mit Fell und offenen Augen zur Welt kommen, und von Anfang an schon herumlaufen und fressen.

Sehr häufig enden aber solche Meerschweinchenwürfe in Tragödien.
Die Beckenknochen der Meerschweinchenweibchen verknöchern nämlich ungefähr am Ende des ersten Lebensjahres. Wer nicht vorher schon Junge geboren hat, hat in der Regel grosse Probleme, weil das Becken zu eng ist. Nur umsichtige Besitzer/innen merken rechtzeitig, was los ist, und können das Tierchen zum Tierarzt bringen für einen Kaiserschnitt. Aber häufig kommt jede Hilfe zu spät.

 

Der ideale Zeitpunkt, um ein Meerschweinchenweibchen decken zu lassen, ist im Alter zwischen 6 und 9 Monaten, abhängig von ihrer Grösse und ihrem Gewicht.
Auch übergewichtige Meerschweinchen eignen sich nicht zur Zucht – sie sind sehr anfällig für Trächtigkeitstoxikosen, die meist tödlich enden.
Abgesehen davon kann es natürlich auch zu anderen Komplikationen kommen, die Mutter und / oder Babys das Leben kosten können – man muss sich also gut überlegeben, ob man das Risiko in Kauf nehmen will.

 

Junge Silberagoutis in verschiedenen Farbnuancen


Bevor man sich nach einem Vater umsieht, muss man sich überlegen, was mit den Jungtieren geschehen soll.
Es gibt zwar im Bekanntenkreis immer Leute, die Meerschweinchen möchten. Aber sind Sie oder die zukünftigen Besitzerinnen auch bereit, für die Kastrationskosten der jungen Böckli aufzukommen (80 bis 100 Fr. pro Tier)?
Es gibt nämlich in jedem Wurf auch Männchen – oft sogar mehr als Weibchen, und für die ist es deutlich schwieriger ein Zuhause zu finden. (Und kein Züchter und keine Meerschweinchennotfallstation hat Lust, Ihre vorigen Männchen zu übernehmen, nachdem Sie die Weibchen im Bekanntenkreis verschenkt haben!)
Auch wenn Sie die Jungtiere selber behalten wollen, müssen die männlichen Babys möglichst schon vor Erreichen der Geschlechtsreife kastriert werden, damit sie sich friedlich ins Rudel integrieren. Ausser Sie wollen, fernab von den Weibchen, eine Boygroup gründen.
Sehen Sie sich jetzt schon nach einem guten Tierarzt um, der Frühkastrationen durchführt (mit ca. 250 g).

 

Junge US-Teddys, noch nicht recht trocken


Wenn Sie wissen, wer die Jungtiere allenfalls übernehmen will (vergessen Sie nicht, Sie entscheiden über die Entstehung von Leben, Sie sind also verantwortlich dafür, dass es den Tierchen zeitlebens gut geht), beginnt die Suche nach dem Meerschweinchenbock.
Manchmal kann man sich aus dem Bekanntenkreis ein Männchen ausleihen. Denken Sie aber daran, dass die Männerfreundschaft zerstört ist, wenn die Böcke mal Weibchen gesehen und gedeckt haben – es eignen sich also keine Männchen aus Bockgruppen, die nachher wieder friedlich zusammen leben sollen.
Vielleicht finden Sie einen Züchter oder eine Züchterin, die Ihnen einen Bock ausleiht, oder Ihr Weibchen zu sich in die Ferien nimmt. Nicht alle Züchter/innen machen das – die Gefahr, Krankheiten einzuschleppen ist sehr gross. Auf jeden Fall müssen Sie das Weibchen etwa drei Wochen mit dem Bock zusammen lassen. Die Meerschweinchenweibchen haben nämlich einen Zyklus von etwa 17 Tagen und sind nicht ständig aufnahmebereit. In dieser Zeit soll natürlich Ihr zweites Meerschweinchen nicht alleine zu Hause sitzen – Sie müssen auch seine Gesellschaft organisieren, falls Sie nicht ohnehin schon mehrere Meerschweinchen daheim haben.

 

Rosettenbaby schwarz


Wenn das Weibchen wieder nach Hause kommt, sieht man ihm noch nicht an, dass es trächtig ist.
Die Trächtigkeit beim Meerschweinchen dauert ziemlich genau 10 Wochen, obwohl sie in manchen Büchern noch immer mit 56 bis 63 Tagen angegeben wird.
Ungefähr nach der Hälfte der Tragzeit kann man Gewichtszunahmen feststellen. Je nach Wurfgrösse sieht man dann auch bereits die Rundungen. Manche Meerschweinchen, vor allem wenn sie nur ein Junges haben, sind bis zuletzt schlank und rank (und man merkt nicht mal, dass sie trächtig sind), andere sind so sehr birnenförmig, dass sie sich am Ende kaum mehr bewegen können. In den letzten drei Wochen der Trächtigkeit kann man die Bewegungen der Jungtiere im Bauch fühlen.
Ein trächtiges Meerschweinchenweibchen soll natürlich nicht ständig herumgetragen werden – man lässt es möglichst in Ruhe, beobachtet es aber gut, um allfällige Kompliaktionen früh zu erkennen.

 

Englisch Kurzhaar creme, z.T. in Satin


Ein Meerschweinchen wird, im Gegensatz zu Kaninchen, kein Nest bauen für seine Jungtiere. Sie können also keine Vorbereitungen zur Geburt sehen, wenn es so weit ist. Die Chance ist sehr gross, dass sie eines Morgens ein paar Babys antreffen werden, ohne dass sie etwas vom Ereignis mitbekommen haben. Falls Sie das Glück haben, dabei sein zu können, ist das ein unvergessliches Erlebnis. Eine Meerschweinchengeburt geht in aller Regel leicht vonstatten, das Muttertier gibt keinen Laut von sich. Wenn man ganz in der Nähe ist, hört man aber oft das Schlecken und Schmatzen, wenn sie die Jungen aus der Fruchthülle packt, trocken leckt und die Nachgeburt verspeist (Ja, selbst das Meerschweinchen als Pflanzenfresser frisst die Nachgeburt – offenbar enthält sie wichtige Nährstoffe). Wenn alles komplikationslos vor sich geht, ist es eine sehr saubere und unblutige Sache – nur wenige Bluttröpfchen im Streu zeugen davon. Es kommt aber immer wieder vor, dass nicht alle Jungtiere die Geburt überleben. Immer mal wieder ist eines so gross, dass die Geburt zu lange dauert. Oder manchmal geht es so schnell, dass die Mutter nicht nachkommt, alle rechtzeitig auszupacken. Und nicht jedes, das nach der Geburt lebt, wird auch gross und stark – auch bei den Meerschweinchen gibt es solche, die erst nach ein paar Tagen sterben. Bereiten Sie sich und Ihre Familie auch darauf vor.
Sobald die Meerschweinchenbabys trocken sind (oft werden sie nicht nur von der Mutter geleckt, sondern auch von andern anwesenden Meerschweinchen, ich habe sogar schon beobachtet, wie die zweiwöchigen Cousinen mitgeholfen haben, die Neugeborenen zu säubern), fangen sie an, die Welt zu entdecken, und nicht selten sieht man sie auch schon am ersten Tag an fester Nahrung knabbern, obwohl sie etwa drei Wochen gesäugt werden.
Ein geübtes Auge sieht übrigens schon ganz zu Beginn, wer Bube und wer Mädchen ist (auch wenn es noch immer Meerschweinchenverkäufer gibt, die behaupten, man sehe es bei der Abgabe noch nicht – da können Sie aber sicher sein, dass man Ihnen Böcke mitgibt...)

Englisch Kurzhaar rot


Mit etwa zweieinhalb, drei Wochen sollte man anfangen, das Gewicht und das Verhalten der Buben zu beobachten. Idealerweise lässt man sie mit etwa 250 g kastrieren, da sie mit ungefähr 300 g geschlechtsreif werden und dann bereits Schwestern oder Mutter (oder Tanten etc.) decken könnten.
Mit ungefähr vier Wochen kann man die jungen Meerschweinchen von der Mutter trennen – sie sollten jetzt das Abgabegewicht (mindestens 250 g, besser 300 g) erreicht haben.

Nun gilt es, Abschied zu nehmen, und die zukünftigen Halterinnen und Halter ausführlich über die artgerechte Haltung dieser Tiere zu informieren.

Priska Küng

Literaturtipps

“Artgerechte Haltung, ein Grundrecht auch für Meerschweinchen“
Ruth Morgenegg, Verlag Kaufmann TBV, ISBN 3-9522661-0-8

Die Bibel unter den Büchern über artgerechte Haltung – auch wenn man nicht alles ganz so machen muss....



“Mehr über Meerschweinchen“
Ilse Pelz, Verlag Oertel und Spörer, ISBN 3-88627-302-4

Ein ideales Buch für Leute, die auch ein bisschen was über Zucht (Rassen, Vererbung) wissen wollen. Enthält auch gute Tipps über Haltung.



“Das Meerschweinchen“
Katrin Behrend und Karin Skogstad, GU Verlag, ISBN 3-7742-5096-0

“Meine Meerschweinchen“
Peter Beck, Kosmos Verlag, ISBN 3-440-09706-4

Beides sind klassische Kleintierratgeber: Viele schöne Fotos, und allerlei brauchbare Informationen für Anfänger.



“Wissenswertes über Meerschweinchen“
Meerschweinchenhilfe e.V. Leinfelden-Echterdingen

Viel Information für wenig Geld. Viel Fachwissen in schlichtem Kleid.
Zu beziehen direkt in Deutschland (www.meerschweinchenhilfe.de), oder am Info- und Souvernirstand an den Ausstellungen der Vereinigung der Schweizer Meerschweinchenfreunde

Chers Amis des Cochons d’Inde
Nous sommes heureux que vous ayez choisi des cochons d’Inde comme nouveaux compagnons pour les prochaines années. Peut-être est-ce vos premiers cochons d’Inde et peut-être vous posez­vous encore des questions à leur sujet. Afin que vos animaux se sentent bien et que vous leur apportiez le bonheur, nous aimerions vous donner quelques conseils. Par la suite : cochon d’Inde = CDI.
 
1. Son Arrivée
Une chose importante : il est obligatoire de détenir au minimum 2 CDI ensemble ! Lorsque vous accueillez des nouveaux CDI chez vous, laissez-leur un jour de tranquillité afin qu’ils puissent découvrir calmement leur nouvel environnement. Un jeune CDI qui vient d’être séparé de sa mère et de ses frères et sœurs a besoin d’un peu de temps pour se faire à sa nouvelle vie auprès des humains. Si on le traite avec calme et douceur, il va prendre confiance et sortir de sa maison pour venir vous sentir ou chercher une petite friandise. Si vous devez acclimater un nouveau CDI à un autre plus âgé et déjà chez vous, respectez la période d’adaptation d’une semaine avant de faire se rencontrer vos deux compagnons. Laissez-les vivre dans 2 cages séparées de manière à ce qu’ils puissent se sentir mais pas se toucher (cages rapprochées). Par la suite, faites une rencontre en terrain « neutre » (votre canapé, par exemple) afin qu’aucune odeur ni de l’un, ni de l’autre ne vienne perturber la rencontre. Vous pouvez écraser du persil dans vos mains et caresser les deux amis avec ce mélange odorant qui va momentanément couvrir leur propre odeur. Il y aura forcément un dominant et un dominé mais veillez à ce qu’il n’y ait pas de trop grosses bagarres. Sinon, séparez-les et remettez à plus tard la rencontre.
 
Attention : beaucoup de parents achètent un CDI pour leur enfant. Etant donné la fragilité tant physique qu’émotionnelle du CDI, nous déconseillons l’achat d’un CDI pour un enfant de moins de 10 ans, en effet cet animal n’aime pas être caressé ni porté. Nous avons beaucoup de CDI à placer car les jeunes enfants s’en désintéressent rapidement et les parents ne veulent plus assumer l’entretien.
 
2. Son Habitat
Que ce soit en cage, en parc ou en clapier, donnez à vos CDI le meilleur habitat possible. Pour meubler leur cage (min. 120x50 cm pour deux CDI, ajoutez 10 cm en longueur par animal supplémentaire), il vous faudra absolument : une maison par animal pour se cacher et dormir (si possible avec deux entrées/sorties pour éviter les bagarres), un râtelier à foin, une écuelle pour les graines, un biberon pour l’eau, quelques troncs avec lesquels jouer et une litière non poussiéreuse et bien absorbante. Tous les matériaux doivent être non toxiques et ne doivent pas présenter de danger (clous, plastique friable, papier journal…). Si vous possédez d’autre animaux, vérifiez qu’ils ne puissent pas accéder à la cage et que celle-ci ferme bien. Evitez que les CDI ne soient dérangés par le chien ou le chat qui les considérera souvent comme des proies alléchantes ou de jouets rigolos. La cage ne doit pas être en plein soleil ni sujette à des courants d’air. N’oubliez pas que vos CDI apprécieront autant que vous de pouvoir sortir et courir à leur guise, sous surveillance bien entendu.
 
Il est déconseillé de détenir un lapin avec un CDI. En effet ils ne sont pas de la même espèce et n’ont pas les mêmes habitudes. Si vous souhaitez tout de même faire cohabiter ces deux espèces, il vous faudra détenir au minimum deux CDI avec deux lapins, ce qui implique un parc extérieur et beaucoup de place bien sécurisée.
 
3. Ses Soins
Seul un animal bien entretenu se sentira vraiment heureux. Les soins comprennent : la propreté de la cage (changée au moins 1x/sem.), la coupe des griffes, un contrôle régulier de sa santé générale (dents, yeux, oreilles, pelage, pattes, organes génitaux…). Les CDI à poils courts (lisses ou rosettes) nécessitent un brossage 1x/sem. Les CDI à poils longs nécessitent un brossage quotidien. Si l’animal ne participe pas à des concours, il est agréable de lui couper un peu les poils afin de faciliter son entretien. Si l’animal participe à des concours, il faudra le brosser tous les jours et protéger les mèches.
 
4. Son Alimentation
Les 5 valeurs de base sont :
  • Eau fraîche (en biberon, à changer tous les jours)
  • Foin non poussiéreux et de bonne qualité disponible 24h/24h
  • Des produits frais (par ex : carotte, endive, trévise, concombre, scarole frisée, pomme,
  • melon, raisin, branches de noisetier, à condition de ne pas les récolter vers les routes
  • ou proche du passage de chiens) 50g / jour / animal
  • Graines (mélange pour CDI, enrichi à la vitamine C) max. 1 c à s. / jour/animal. Les
  • graines ne sont pas essentielles au développement du CDI. Les choisir de préférence
  • sous forme de pellets pour éviter le tri des graines.
  • Pierre minérale à lécher
 
Régime idéal:
Matin: foin + changer eau
Fin de journée: 40g de fruits et légumes/CDI Soir : grains max. 1 cuillère à soupe / CDI + foin
Régulièrement: des branches de noisetier ou d’arbres fruitier à grignoter
 
Attention : le CDI ne peut pas synthétiser la vitamine C, tout comme l’humain. Il a donc besoin de la trouver dans son alimentation. Veillez donc à lui en donner grâce aux légumes et fruits frais et en complément par des gouttes sur un légume pour les mères portantes et les CDI âgés ou malades.
 
5.        Son Elevage
Vous aurez beaucoup de plaisir à vivre avec ce compagnon pas trop compliqué. Avec le temps vous comprendrez très bien ce qu’il veut vous faire comprendre par ses cris et sifflements bien particuliers. Mais détenir un CDI seul, même avec beaucoup d’affection et de présence, n’est pas conseillé. Depuis peu il est même interdit par la loi la détention seul. Dans la nature, les CDI vivent en grands groupes d’un mâles pour 5-6 femelles et leurs bébés, qui sont élevés en commun par les femelles. Vous pourrez très bien mélanger : 2 femelles, 1 femelle et 1 mâle castré, 1 femelle et 1 mâle (attention à la nombreuse progéniture qu’il faut ensuite élever et placer ainsi qu’au fait de ne pas épuiser le femelle par des grossesses successives…). 2 mâles castrés ou non peuvent aussi bien s’entendre à condition de ne jamais avoir eu de contact avec des femelles (deux frères par exemple) ou qu’ils aient été castrés très jeunes. Si vous désirez en avoir plus, vous pouvez mettre plusieurs femelles ensemble mais nous conseillons d’ajouter un mâle castré afin de réguler les humeurs de ces dames, parfois chicaneuses entre elles. Il sera alors passionnant d’avoir plusieurs compagnons, tous au caractère bien différent, qui entretiennent une vie « normale » et ont une vie sociale très intéressante (jeux, câlins, toilettes, conflits, discussions…).
 
6.        Sa santé
En principe, les CDI ne tombent pas malades si leur régime alimentaire et leur détention sont correctes. Lors d’un des symptômes suivants, il est impératif de consulter un vétérinaire en urgence:
  • Perte de poids (il est vivement conseillé de peser ses CDI 1x/semaine, une chute du poids est souvent le premier symptôme d’une maladie)
  • Perte d’appétit ou d’entrain, diarrhée ou constipation, CDI qui bave
  • Problème respiratoire: nez qui coule, yeux collés, éternuements, bruit respiratoire
  • Atteinte de la peau ou des tissus (chute de poils, grattage, boule sous la peau, croûtes…)
  • Chute, accident, morsure
 Attention : un CDI qui ne mange plus depuis 20 heures commence à dégrader sont appareil digestif, il est donc impératif de consulter un vétérinaire très rapidement ou au moins de le nourrir artificiellement en attendant la consultation.
 
Recette de nourriture artificielle :
-1/3 Critical Care (c/o vétérinaires) ou boules VITA Regular (Vitakraft), broyées et passées à la passoire à thé -2/3 graines pour CDI ou mélange FORS, broyées et passées à la passoire à thé -Ajouter un petit peu de sucre et de l’eau tiède afin d’obtenir une pâte qui passe dans une seringue de 10 ml (sans aiguille), donc ni trop sèche, ni trop liquide (risque de fausses routes). -Donner 15 ml du mélange 3 à 4 x/jour, soit à la cuillère soit à la seringue dans la bouche (rythme d’env. 25 min pour 15 ml).
Peser l’animal tous les jours. Bien lui laver l’extérieur de la bouche après le nourrissage. En cas de diarrhées, donner un probiotique (à demander chez le vétérinaire).
Ne rien ajouter d’autre : pas de yaourt, mélange de vitamines, huile, pots pour bébés,…
 
Pour les bébés qui ont perdu leur maman, voici une recette de lait de substitution :
1 c. à café bifidus nature, séré maigre ou yaourt nature
qqs gouttes huile de tournesol ou de lin
qqs gouttes vitamines pour cochons d’Inde ou « Animastrath »
qqs gouttes eau
tempérer le mélange (important pour une bonne absorption du lait)
 
La quantité à donner dépend du poids du bébé, le mieux étant de donner peu à la fois mais souvent. Au début, 3-4 fois/jour et chaque semaine qui passe, on enlève un repas. Finalement, dès 4 semaines, il n’y a plus de repas de lait. Petit truc : dès l’âge de 4 jours, on ajoute du jus de carottes ou d’un autre légume ou de la bouillie de légumes pour bébés ou alors même de la poudre de croquettes pour cochons d’Inde (style FORS).
 
L’idéal est que les bébés restent avec un adulte sympa, s’ils n’ont plus leur mère, afin d’apprendre à manger comme des grands (légumes, graines…). Car les petits imitent les grands dès leurs premières heures de vie.
Avec un peu de chance et de bons soins, vos CDI vivront de longues années à vos côtés. Lorsqu’ils seront vieux, il se fatigueront plus vite et auront besoin de soins doux et attentifs ainsi que de calme. Les mâles âgés ont parfois des problèmes pour vider leur sac anal qui contient les selles, il est parfois nécessaire de drainer à la main le sac et de désinfecter celui-ci régulièrement pour éviter toute infection. La cataracte est aussi un problème assez fréquent de la vieillesse ainsi que les tumeurs. En les chouchoutant un peu plus, vous leur offrirez une fin de vie douce et heureuse auprès de vous et si l’un d’eux devait vous quitter, n’oubliez pas de le remplacer pour que celui qui reste ne souffre pas de la solitude..
 
7. Notre Club
Le Club Romand des Amis des Cochons d’Inde a été fondé le 11 avril 2003, nos membres sont des propriétaires de CDI, des éleveurs mais aussi des amis de cet animal. Nous vous conseillerons volontiers pour toute question en rapport avec les CDI, les soins, leur élevage… Nous assurons la promotion des CDI de races et de maison. Nous recueillons les CDI abandonnés et les replaçons dans de nouvelles familles. Nous organisons des démonstrations afin de faire connaître ces fabuleux compagnons ainsi que la bonne manière de s’en occuper.
 
Cette brochure vous est offerte par :
 
CRACI
Club Romand des Amis des Cochons d’Inde
Ch. du Tatrel 21 -1617 Tatroz
Présidente, infos, refuge : A-L Nicoulaz 078/689.01.01
Refuge, infos : Tatiana Cherpillod 079/731.21.13
 
Le CRACI fait partie de la Communauté d’intérêt pour le cochon d’Inde -IG Meerschweinchen (Petits
Animaux Suisse) www.kleintiere-schweiz.ch

Petits conseils pour le vendeur et l’acheteur

LES COCHONS D’INDE -
Petits conseils pour le vendeur et l’acheteur