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250 Tiere leben im Freilichtmuseum Ballenberg, Bienen nicht mitgezählt. Sie zeigen den Besuchern die Vielfalt heimischer Nutztiere. Möglich machen dies der Förderverein „Bauernhoftiere auf dem Ballenberg“ und seine rund 1000 Mitglieder.

Der Ballenberg lebt. Die Häuser, in denen das Herdfeuer brennt und alte Handwerke gezeigt werden, sind ein attraktives Ausflugsziel. Ein besonderer Magnet sind die Tiere, die Weiden und Ställe bevölkern und einen vergessen lassen, dass man sich in einem Museum befindet. Doch sie brauchen Futter, Ställe, Pflege. Der Förderverein „Bauernhoftiere auf dem Ballenberg“ wurde 1995 mit dem Zweck gegründet, die heimischen Nutztiere in ihrer Vielfalt im Freilichtmuseum zu zeigen und zu fördern. Der Erfolg kann sich sehen lassen: rund 70 verschiedene, teilweise seltene Rassen leben im Moment auf dem Ballenberg.

Zwei neue Tierpfleger kümmern sich um das Wohl der Bauernhoftiere: Teamleiter Simon Brügger und Caroline Haas.

Die 15. Generalversammlung des Fördervereins fand mit 22 Anwesenden in fast familiärem Rahmen statt. Präsident Erwin Walker stellte zwei neue Tierbetreuer vor: Caroline Haas und Simon Brügger. Mit ihnen ist das Team wieder komplett. Ein interessantes Traktandum sind die Jahresberichte der Tierbetreuer, die von ihren Freuden und Sorgen erzählen. So erfuhr man etwa, dass Zugochse Hilarius, nach langer Pause wieder eingespannt, glänzende Augen bekam und sich noch gut an das einst Erlernte erinnerte. Die Kaninchenzüchter sind besonders aktiv und wechseln ihre Tierfamilien mehrmals aus; so können sich die Besucher immer an herzigen Jungtieren erfreuen. Aber auch Krankheiten gehören zur Tierhaltung: Das Wollschwein litt eine Woche nach dem Abferkeln an einer Stoffwechselkrankheit. Dank Tierarzt und dem Personal, das die Patienten mit grossen Einsatz pflegten, überlebten die Mutter und sieben von neun Ferkeln. Die Tierpfleger nehmen jährlich an Weiterbildungen teil, um die in Obhut gegebenen Tiere optimal betreuen zu können.

Erstmals ein Ehrenmitglied

All dies ermöglichen die Mitgliederbeiträge, auf die der Förderverein angewiesen ist. Vorstandsmitglied Markus Hofer stellte den neuen Prospekt vor, der auf sympathische Art zeigt, was der Förderverein leistet, und der für neue Mitglieder werben soll. Die Mitgliedschaft gilt dabei gleichzeitig als Dauereintritt ins Museum, sie ist also ein Gewinn für beide Seiten.

Lebendiges Kulturgut vor schönster Kulisse: Maultier im Freilichtmuseum.

Erstmals in der Vereinsgeschichte stand das Traktandum „Ehrungen“ auf dem Programm. Walter Trauffer, ein Mann der ersten Stunde und stets bemüht um das Wohl der Bauernhoftiere, wurde von der Versammlung einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt. Leider war er nicht anwesend, um die prächtige Glocke in Empfang zu nehmen.

Die Tiere stehen im Mittelpunkt. Neuer Vorstand des Fördervereins: Hans-Peter Blättler, Mirka Lörtscher, Peter Straub, Manuel Strasser, Erwin Walker, Markus Hofer, Verena Burth.

Jahresrechnung und Budget des Vereins gingen diskussionslos über die Bühne. Im Traktandum Wahlen erläuterte Erwin Walker, dass in näherer Zukunft mehrere Vorstandsmitglieder altershalber zurücktreten werden. Um den Übergang möglichst problemlos zu gestalten, schlug er Mirka Lörtscher vom Inforama Berner-Oberland als weiteres Vorstandsmitglied vor. Sie wurde von der Versammlung einstimmig gewählt.

Text und Bilder: Ursula Glauser