Haltung
Kaninchenhaltung ist vielseitig: wir lernen Tiere genau beobachten, streifen mit offenen Augen durch die Natur, um passendes Grünfutter zu sammeln, erleben hautnah Geburt und Tod und nehmen die Jahreszeiten viel bewusster wahr. Ob Rassekaninchenzucht oder Kaninchen als Heimtiere, ob langohrige „Rasenmäher“ oder Kaninchen zur Fleischversorgung: bevor Kaninchen einziehen, müssen einige Fragen geklärt und Vorbereitungen getroffen werden.In den nächsten Wochen begleiten wir Melanie (10) und Patrick Krähenbühl (12) aus Thunstetten auf ihrem Weg zu stolzen Kaninchenbesitzern und nehmen dabei einige Punkte unter die Lupe, die es zu beachten gilt.
Melanie zeigt voller Vorfreude den neuen Stall: Er weist einen Quadratmeter Fläche auf und ist sehr gut strukturiert mit Balkon, Rückzug und doppeltem Nestraum.
Überlegungen vor dem Kauf
Täglich ein- bis zweimal füttern und tränken, wöchentlich einmal misten und das bei jedem Wetter und 365 Tage im Jahr – so sieht das zeitliche Minimalprogramm der Kaninchenhaltung aus. Kaninchen benötigen Stroh und Heu, das bedingt einen trockenen Platz, um die Ballen zu lagern. Es gilt einen passenden Stall auszusuchen - passend zur gewünschten Kaninchengrösse (siehe Kasten) und zum Geldbeutel. Wohin mit dem Mist, der in reichlicher Menge anfällt? Auch diese Frage sollte vorher geklärt werden. Bei der Planung einer grösseren Zucht ist es ratsam, bei der Gemeinde nachzufragen, ob es bestimmte Vorschriften bezüglich Kleintierbehausungen gibt.
Patrick nimmt es gelassen, dass Kleintierhaltung untrennbar mit Putzen verbunden ist: rund um den Stall fürs Auge der Zweibeiner, im Stallinnern zur Gesunderhaltung der Vierbeiner.
Ungewissheit Gruppenhaltung
Patrick und Melanie haben sich gut vorbereitet: als Schulkinder haben die beiden noch Zeit für ein Tier, auch eine Ferienablöse stellt kein Problem dar. Patrick hilft in seiner Freizeit auf einem Bauernhof mit, so dass der Heu- und Strohnachschub gesichert ist; das Zwischenlager für den täglichen Bedarf findet in der Garage Platz. Der Mist wird kompostiert oder unter die Beeren als Mulch verteilt, im Notfall auch der Grünabfuhr mitgegeben. Patrick hat mit seinen Eltern im Internet verschiedene Ställe angeschaut und sich für einen Ilfis-Family-Stall entschieden.
Die Geburt von Nachwuchs ist auch nach Jahren der Kaninchenhaltung immer noch ein Höhepunkt; es ist beglückend, Jungtiere, die so viel Leben in die „Bude“ bringen, aufwachsen zu sehen.
Geplant sind zwei Kaninchen, jedes Kind soll sein eigenes Tier bekommen, vorgesehen sind Jungtiere. Das kann gut gehen, oder auch nicht. Falls sich die Tiere nach Erreichen der Geschlechtsreife nicht mehr vertragen, müsste wohl ein weiterer Stall angeschafft werden, da sich dieses Modell kaum unterteilen lässt. Noch unschlüssig sind sich die Kinder, ob doch einmal Nachwuchs wünschenswert wäre. Sie werden die Stämmeschau in Langenthal besuchen, um „ihre“ Kaninchenrasse zu finden und da gibt sich sicher Gelegenheit, mit erfahrenen Züchtern die letzten Unklarheiten zu beseitigen.