Haltung
Taubenschlag mit Freiflug
Die bei uns früher am meisten verbreitete Unterbringung der Tauben war der Dachschlag auf dem Haus- oder Scheunenboden. Auch heute noch werden viele Tauben auf diese Art gehalten. Einzige Bedingung: Die so gehaltenen Tauben müssen gut fliegen können, da ein Freiflug unumgänglich ist.
Dachschlag, wie er heute noch anzutreffen ist.
Wenn Sie sich für den Bau von einem Dachschlag entschlossen haben, sind drei wichtige Voraussetzungen zu beachten:
Die modernste und vielleicht bequemste Haltung von Tauben ist mit einem Gartenschlag zu erreichen. Die Zunahme der Greifvögel zwingt manchen Taubenhalter mit Dachschlag und Freiflug, sein Hobby aufzugeben oder eben ein Taubenhaus mit Voliere zu erstellen. Viele Vorteile sprechen für den Gartenschlag, und ich möchte besonders angehenden Taubenzüchtern raten, nach Möglichkeit ein Taubenhaus im Garten zu bauen.
Grosszügige Voliere
Das Taubenhaus kann gleichzeitig als Geräteschuppen für Gartenwerkzeuge und andere Dinge dienen; es muss nur von Anfang an entsprechend geplant werden. Wird die ganze Anlage aussen herum noch ansprechend bepflanzt, haben der Besitzer und hoffentlich auch seine Nachbarn ihre helle Freude daran.
Planung
Es können aber auch bereits bestehende Gebäude ( Stall, Scheune, Schopf ) in ein Taubenhaus umgebaut werden. Das Vorgehen ist ähnlich, wie es in den nachfolgenden Ausführungen beschrieben ist. Nun kommt ein wichtiger Schritt in der Planung, die Bestimmung der Nutzfläche. Wie viele Zuchtpaare will man unterbringen? Wie gross soll der Jungtierschlag werden? Wie gross der Vorraum? Welche anderen Geräte und Gartenwerkzeuge will ich noch unterbringen?
Es darf, muss aber nicht ein solcher Neubau sein.
Quelle: www.guentner-strassertauben.de
Die Grösse des Jungtierschlags (gesetzliche Flächen) finden Sie in den Fachinformationen unter der Rubrik Tierschutz.
Jungtaubenschlag mit viel Licht und Luft.
Quelle: www.renold-volieren.ch
Die inneren Ausstattungen sind für den Giebelschlag wie für ein Taubenhaus gleich. Nach Möglichkeit sollte der Schlag in zwei einzelne Räume auf geteilt werden. Der Zuchtraum mit den Nistzellen und der Jungtierraum, wo die selbständig gewordenen Jungtauben gehalten werden. Auch überzählige Täubinnen können im Jungtierschlag verbleiben. Für jedes Zuchtpaar ist eine Nistzelle bereitzustellen. Diese werden mit Vorteil an den Wänden platziert, so dass möglichst viel Freiraum entsteht. Die Grösse der Nistzellen richtet sich nach den Taubenrassen, die man halten will.
Zweckmässige Doppelnistzellen
Für unsere Schweizertauben, aber auch für die meisten anderen Taubenrassen ( Ausnahmen ) , sollten die Nistzellen ca. 30 cm hoch sein, eine Breite von ca. 60 cm haben und die Tiefe soll ca. 40 cm betragen. In der Breite kann die Nistzelle mit einem stehenden ca. 10 cm hohen Brettchen geteilt werden, so dass 2 einzelne kleinere Brutzellen entstehen.
Sitzregale mit Kotbrettern
Zur weiteren Ausstattung des Taubenschlages gehören: Sitzregale oder andere Sitzgelegenheiten (z.B. A- Brettchen). Trinkgefässe und Futtertrog gehören ebenfalls in den Taubenschlag.
Bauanleitung Dachausflug
Bauanleitung Nistzellen
Bauanleitung Sitzregale
Um eine ständige Verbesserung der gehaltenen Taubenrassen zu erreichen und der vorgegebenen Musterbeschreibung (Standard) immer näher zu kommen, ist dem Verpaaren der Tauben grösste Wichtigkeit zuzumessen. Nur so erreicht man Erfolge an Ausstellungen und selbst auch persönliche Freude an der Taubenzucht.
Glück und Kenntisse der Vererbungslehre ergeben die besten Zuchtresultate
Das Zusammenstellen der einzelnen Zuchtpaare ist zum Teil auch Glückssache, beruht aber doch mehrheitlich auf den Prinzipien der Vererbungslehre.
Mit dem Verpaaren der Täubinnen und Täuber, die nach den vorher genannten Kriterien für einander bestimmt wurden, beginnt man im Februar- März. In die Nistzellen werden Nistschalen gestellt ( im Fachhandel erhältlich ).
Schon nach 17 Tagen schlüpfen die Jungen. Diese Jungtiere sind ca. 3 Wochen alt.
Normalerweise werden nach 2-3 Wochen pro Gelege 2 Eier gelegt und von beiden Tieren abwechslungsweise und ohne Unterbruch bebrütet. Nach 17-18 Tage schlüpfen die Täubchen und werden von beiden Elterntieren liebevoll gefüttert bis sie selbständig Futter aufnehmen können. Die meisten Täubinnen legen nach kurzer Zeit wiederum 2 Eier und der Brutverlauf beginnt von neuem. In einem guten Zuchtjahr kann man mit 3-4 Gelegen pro Zuchtpaar rechnen. Nach ca. 1 Woche ( je nach Rasse ) sind die jungen Tauben mit einem anerkannten Fussring zu versehen. Die Fussringe werden vom SRTV herausgegeben und können bei der Ringvertriebsstelle bezogen werden. Nach Abschluss des Zuchtjahres, im Juli oder August, verbleiben die Täuber im Zuchtschlag und die Täubinnen werden in den Jungtierschlag versetzt.